Lesung und Gespräch mit Lisa Ginzburg (Halle)

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Lesung und Gespräch mit Lisa Ginzburg (Halle)

14. November 2023  @ 19:00 20:30

Wir spiel­ten ‚Lieb­lings­tier‘: Nina war der Jagu­ar, ich die Schildkröte…“

Eine Mut­ter, die ein­fach ver­schwin­det, ein Vater, der sich ele­gant aus der Ver­ant­wor­tung stiehlt. Zwei Schwes­tern so unter­schied­lich wie Son­ne und Mond, untrenn­bar mit­ein­an­der ver­bun­den durch eine gro­ße schmerz­haf­te Lee­re, die sich durch ihre Kind­heit und Jugend zieht und tie­fe Wun­den hin­ter­lässt. Mad­di, die „Gro­ße“, ist schüch­tern, zurück­hal­tend, ver­nünf­tig; Nina, die „Klei­ne“, bild­schön, lau­nisch, ego­zen­trisch. Rol­len, die ihnen das Dreh­buch einer per­ma­nen­ten Abwe­sen­heit bis ins Erwach­se­nen­al­ter hin­ein zuge­teilt hat, obwohl bei­de mitt­ler­wei­le auf unter­schied­li­chen Kon­ti­nen­ten leben. Zwi­schen exzes­si­ven Spa­zier­gän­gen durch Paris, end­lo­sen Tele­fo­na­ten und WhatsApp-Salven aus New York führt die Erin­ne­rung die Älte­re zurück nach Rom, zur Geschich­te ihrer Fami­lie, zurück in eine selt­sam absur­de Exis­tenz im Schutz des eige­nen Pan­zers. Doch manch­mal bedarf es erst eines Wie­der­se­hens mit den Orten der Ver­gan­gen­heit, um sich end­gül­tig aus alten Fes­seln zu befrei­en und zu erken­nen, dass wah­rer inne­rer Frie­de kei­nen Pan­zer braucht.

PRESSESTIMMEN AUS ITALIEN

Ein Buch, das unter die Haut geht, the­ra­peu­tisch und mit einem über­ra­schen­den Ende. Denn wenn das Leben die Chan­ce bie­tet, ein Jagu­ar zu sein, ist es womög­lich der fal­sche Weg, sich stän­dig in sei­nem Pan­zer zu ver­krie­chen. Roma­na Petri, Io don­na, Cor­rie­re del­la Sera

Kunst­voll den Tücken emo­tio­na­ler Fall­stri­cke nach­spü­rend, webt Lisa Ginz­burg mit Fin­ger­spit­zen­ge­fühl und vol­ler Anmut die Geschich­te eines beson­de­ren Bezie­hungs­ge­flechts. Cris­ti­na Tagli­et­ti, Cor­rie­re del­la Sera

Ginz­burgs Schreib­stil ist makel­los, gemes­sen, manch­mal fast kalt, aber auch lyrisch, bild­ge­wal­tig. Mary B. Tolusso, Il pic­co­lo

Lisa Ginz­burg hat einen wun­der­vol­len Roman auf höchs­tem sti­lis­ti­schem Niveau geschrie­ben, in dem sie sich anhand der Wech­sel­be­zie­hung zwei­er Frau­en erzäh­le­risch mit dem The­ma Zwie­späl­tig­keit aus­ein­an­der­setzt. Nadia Terranova

Lisa Ginz­burg geht der Zer­brech­lich­keit von Paa­ren auf den Grund, gräbt in den Trüm­mern einer Fami­lie und erzählt mit ori­gi­nel­ler Vir­tuo­si­tät vom müh­sa­men Erwach­sen­wer­den der Frau in ihrer Rol­le als Beschüt­ze­rin der ande­ren, aber auch ihrer selbst. Dome­ni­co Starnone

Lisa Ginz­burg lebt und arbei­tet in Rom. Sie ist die Enke­lin der berühm­ten ita­lie­ni­schen Schrift­stel­le­rin Nata­lia Ginz­burg. Zu ihren bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen zäh­len die Roma­ne Desi­der­ava la bufera (Fel­tri­nel­li, 2002), Per amo­re (Mar­si­lio, 2016), Au pays qui te res­sem­ble (Ver­dier, 2019), sowie Cara Pace (Pon­te alle Gra­zie 2020), Fina­list des Pre­mio Stre­ga 2021 und des Pre­mio Chi­an­ti 2021. Der Roman wird dem­nächst auch in Bra­si­li­en, Frank­reich und Spa­ni­en erschei­nen. Für ihre Kurz­ge­schich­ten­samm­lun­gen Col­pi d’ala (Fel­tri­nel­li 2006) hat sie den Pre­mio Tera­mo 2007 erhal­ten. Spieta­ti i man­sue­ti (Gaf­fi 2016) ist mit dem Pre­mio Rena­to Fuci­ni 2017 aus­ge­zeich­net wor­den. Des wei­te­ren hat Ginz­burg die Wer­ke Memoirs Malia Bahia (Later­za 2007), Buon­gior­no mez­za­not­te, tor­no a casa (Italo Sve­vo 2017) und Pura inven­zio­ne. Dodi­ci varia­zio­ni su Fran­ken­stein di Mary Shel­ley (Mar­si­lio 2018) sowie die Bio­gra­fien Ani­ta. Sto­ria di Ani­ta Gari­bal­di (Edi­zio­ni e/o 2005) und Jean­ne Moreau. La luce del rigo­re (Giu­lio Per­ro­ne 2021) veröffentlicht.

Ginz­burg schreibt neben ihrer schrift­stel­le­ri­schen Tätig­keit regel­mä­ßig für die Tages­zei­tun­gen Avve­ni­re, Gaz­zet­ta del Mez­zo­gior­no, Il Foglio sowie den Kul­tur­blog Nazio­ne indiana.

Ein­füh­rung:  Maria Giuliana

Mode­ra­ti­on: Alex­an­der Suckel

Dol­met­sche­rin: Anke Auch

Der ITALIENISCHE HERBST ist eine Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Insti­tut für Roma­nis­tik der MLU Halle-Wittenberg, dem LHH, dem neu­en thea­ter, dem Kino Zazie und Cap­pel­ler­ar­chi­tek­ten Hal­le (Saa­le).

Die Rei­he wird geför­dert vom Ita­lie­ni­schen Kul­tur­in­sti­tut Berlin.

Lesung und Gespräch mit Lisa Ginzburg

Literaturhaus Halle

Bern­bur­ger­stra­ße 8
Hal­le, 06108 Deutsch­land
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